KI-Fachleute benennen 10 Zukunftsfragen der KI-Entwicklung

Eine interdisziplinäre Jury von KI-Fachleuten hat im Rahmen des Projektes #KI50: Künstliche Intelligenz in Deutschland – gestern, heute, morgen der Gesellschaft für Informatik e.V. 10 Zukunftsfragen für die KI-Forschung und -Entwicklung benannt.

Berlin, 21. November 2019 – Im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2019 – Künstliche Intelligenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hat eine 18-köpfige, interdisziplinäre Jury aus KI-Expertinnen und Experten 10 Zukunftsfragen für die Erforschung und Entwicklung Künstlicher Intelligenz benannt. Die Veröffentlichung der 10 Zukunftsfragen ist Teil des Projektes #KI50: Künstliche Intelligenz in Deutschland – gestern, heute, morgen mit dem die Gesellschaft für Informatik e.V. dazu beitragen möchte, das Thema KI zu entmystifizieren und einer breiten Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen.

Die #KI50-Jury-Vorsitzende Christine Regitz, Vizepräsidentin der Gesellschaft für Informatik: „Mit den 10 #KI50-Zukunftsfragen haben wir versucht, auf verständliche Weise aktuelle Herausforderungen der KI-Entwicklung zu skizzieren. Sie sollen dazu anregen, über die Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz nachzudenken und auch neue Impulse in der öffentlichen Debatte setzen. Uns war es dabei wichtig, bei der Erstellung der Fragen sowohl die breite Öffentlichkeit als auch ausgewiesene Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen mit einzubinden.“

In einem offenen Beteiligungsverfahren konnten die interessierte Öffentlichkeit, GI-Mitglieder und Fachleute unterschiedlicher Disziplinen ihre Zukunftsfragen sowie eine Erläuterung online einreichen. Anschließend wählte die mit insgesamt 18 Fachleuten interdisziplinär besetzte #KI50-Jury 10 Fragen aus. Alle Fragen, sowie eine kurze Kontextualisierung finden Sie auch auf: www.ki50.de/zukunftsfragen

Die 10 #KI50-Zukunftsfragen lauten:

  • Wie können wir automatisierte Entscheidungen von Künstlicher Intelligenz für die Anwenderinnen und Anwender verständlich und nachvollziehbar darstellen?
  • Wie können wir Künstliche-Intelligenz-Systeme sicher gestalten und kritische Fehlfunktionen ausschließen?
  • Wie verhindern wir, dass uns Staat und Wirtschaft mit Hilfe Künstlicher Intelligenz überwachen?
  • Welche Entscheidungen dürfen zukünftig von Systemen mit Künstlicher Intelligenz automatisiert getroffen werden und welche nicht? Und was sind Bedingungen dafür?
  • Wie lassen sich unterschiedliche Formen des maschinellen Lernens effizient zusammenführen?
  • Wie können wir maschinengemachte Diskriminierung verhindern?
  • Welche neuen Ansätze können wir entwickeln, um Technologien Künstlicher Intelligenz weniger ressourcenintensiv zu gestalten?
  • Wie können wir einheitliche Qualitätskriterien für Künstliche Intelligenz definieren und deren Einhaltung überprüfen?
  • Wer trägt die moralische und juristische Verantwortung für automatisierte Entscheidungen von Künstlicher Intelligenz?
  • Wie können wir Grundlagenwissen zu Künstlicher Intelligenz stärker in der Allgemein- und Weiterbildung verankern
     

Mitglieder der #KI50-Jury sind:

  • Prof. Dr. Christoph Beierle (FernUniversität Hagen)
  • Prof. Dr. Hannes Federrath (GI-Präsident, Uni Hamburg)
  • Prof. Dr. Dieter Fellner (Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD, TU Darmstadt)
  • Dr. Stefan Heumann (Stiftung Neue Verantwortung, KI-Enquete des Bundestags)
  • Lorena Jaume-Palasí (The Ethical Society)
  • Dr. Christian Katzenbach (Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft, Berlin)
  • Prof. Dr. Gabriele Kern-Isberner (TU Dortmund)
  • PD Dr. Matthias Klusch (Sprecher des GI-Fachbereichs „Künstliche Intelligenz“, DFKI Saarbrücken)
  • Dr. Tina Klüwer (Parlamind, KI-Enquete des Bundestags)
  • Dr. Manuela Lenzen (Wissenschaftsjournalistin, Autorin)
  • Dr. Gabriela Lindemann-von Trzeblatowski (Humboldt-Universität Berlin)
  • Alexander Rabe (eco – Verband der Internetwirtschaft)
  • Christine Regitz (GI-Vizepräsidentin, SAP SE)
  • Peter Schaar (Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz (EAID), Berlin)
  • Prof. Dr. Ute Schmid (Universität Bamberg)
  • Dr. Diana Serbanescu (Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft)
  • Prof. Dr. Ingo J. Timm (Sprecher des GI-Fachbereichs „Künstliche Intelligenz“, Universität Trier)
  • Prof. Dr. Debora Weber-Wulff (GI-Fellow, HTW Berlin)
     

Über das Wissenschaftsjahr 2019 – Künstliche Intelligenz
Systeme und Anwendungen, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, sind schon heute vielfach Bestandteil unseres Lebens: Industrieroboter, die schwere oder eintönige Arbeiten übernehmen oder smarte Computer, die in kurzer Zeit riesige Datenmengen verarbeiten können – und damit für Wissenschaft und Forschung unverzichtbar sind. Ganz abgesehen von virtuellen Assistenzsystemen, die zu unseren alltäglichen Begleitern geworden sind. Welche Chancen gehen damit einher? Und welchen Herausforderungen müssen wir uns stellen? Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf unser gesellschaftliches Miteinander? Im Wissenschaftsjahr 2019 sind Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, im Dialog mit Wissenschaft und Forschung Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.wissenschaftsjahr.de

Über die Gesellschaft für Informatik e.V.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist mit rund 20.000 persönlichen und 250 korporativen Mitgliedern die größte und wichtigste Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum. 2019 feiert die GI ihr 50-jähriges Gründungsjubiläum. Seit 1969 vertritt sie die Interessen der Informatikerinnen und Informatiker in Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Gesellschaft und Politik. Mit 14 Fachbereichen, über 30 aktiven Regionalgruppen und unzähligen Fachgruppen ist die GI Plattform und Sprachrohr für alle Disziplinen in der Informatik. Weitere Informationen finden Sie unter www.gi.de.

Die GI-Mitglieder binden sich an die Ethischen Leitlinien für Informatikerinnen und Informatiker der Gesellschaft für Informatik e.V.: https://gi.de/ethische-leitlinien

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